Es geht uns gut
Die Währungsreform im Dezember 1947 läutet bereits die „langen“ 1950er- Jahre ein. Der Marshallplan läuft an – zumindest in der westlichen Zone –, die Schlote beginnen zu rauchen. Die Hochöfen der ehemaligen Reichswerke AG „Hermann Göring“, 1945 umbenannt in VÖEST, werden angeblasen.
Das LD-Verfahren, das auch als Linzer Düsenstahl gelesen werden kann, revolutioniert die Metallindustrie weltweit. Linz bekommt den Beinamen: „Das österreichische Duisburg beziehungsweise Detroit“. Dass es aufwärtsgeht, zeigt sich an vielen Details. Egal, ob Tabakfabrik, Stickstoffwerke oder Werft: Sie alle arbeiten wieder im Vollbetrieb. Ab 1948 gibt es keine Stromeinschränkungen mehr, immer weniger Waren müssen bewirtschaftet werden. Lang aufgestaute Konsumwünsche brechen sich Bahn. Zunächst (und am heftigsten) die Fress-, dann die Bekleidungs-, schließlich die Einrichtungswelle.
Ansicht „Es geht uns gut“ aus der Ausstellung „GETEILTE STADT. Linz 1945-55“,
NORDICO Stadtmuseum Linz, 2015; © Norbert Artner
AutorInnen: Klaudia Kreslehner, Georg Thiel