Forum OÖ Geschichte

Marchtrenk 1900-1938. Ein kleines Dorf in schwerer Zeit


Die Ehrenbürger von Marchtrenk

1897, Johann Müller
Gemeindevorsteher und Arzt

Johann Müller erhielt als erster Marchtrenker 1897 das Ehrenbürgerdiplom überreicht. Der nachstehende Zeitungsartikel zeigt die Verdienste dieses Mannes sehr ausführlich auf.

1903, Ernst Becker
Gemeindevorsteher und Fabrikant

Ernst Becker starb 1906. Im Nachruf des Gemeindeausschusses hieß es: „Der Tod hat mit diesem Manne eine der kraftvollsten Persönlichkeiten aus dem politischen und wirtschaftlichen Leben unserer Gemeinde gerissen und lange werden wir den Verlust fühlen, den wir erlitten. … Ein Ehrenmann vom Scheitel bis zur Sohle ist mit Ernst Becker ins Grab gestiegen, sein Wirken war ein gesegnetes in der Gemeinde. Darum wird sein Name leben in dankbarer Weise immerdar.

1911, Anton Lesslhumer
Pfarrer

Der hochw. Herr, geistlicher Rat und Pfarrer Anton Lesslhumer, möge in Rücksicht auf sein 25jähriges Wirken als Pfarrer von Marchtrenk und in Anbetracht der hervorragenden Verdienste, welche sich derselbe um das Gemeinwesen, um die Schule und besonders um die Armen, Kranken und Siechen der Gemeinde Marchtrenk erworben hat, zum Ehrenbürger von Marchtrenk ernannt werden.
(Gemeindeausschuss).

1912, Josef Ranzmeier
Gemeindevorsteher

Der Gemeinderatsvorsitzende wird auf Grund 30jähriger Tätigkeit im Gemeindeausschuss Marchtrenk zum Ehrenbürger ernannt.

1916, Heinrich Larisch von Mönnich
Bezirkshauptmann und Industrieller

Wurde für das wohlwollende und fürsorgliche Wirken für die Gemeinde Marchtrenk einstimmig zum Ehrenbürger ernannt.“

1925, Dr. Josef Holzhey
Gemeindevorsteher und Medizinalrat

Aus der Ortschronik: „Dr. Holzhey diente 21 Jahre hindurch der Gemeinde Marchtrenk, zuerst als Gemeindeausschussmitglied, später als Gemeinderat und in den letzten fünf Jahren als Bürgermeister. Besonders lag ihm der Bau der Kinderbewahranstalt und des Versorgungsheims am Herzen. Die Auszeichnung wurde ihm anlässlich der Silbernen Hochzeit ausgehändigt.

1926, Rudolf Rainer
Schulleiter

Rudolf Rainer war 1882 kurz Lehrer in Marchtrenk, nach einer mehrjährigen Abwesenheit kehrte er 1897 wieder zurück. Die Hälfte der damals lebenden Dorfbewohner hatte in seiner mehr als 30jährigen Dienstzeit in Marchtrenk einmal bei ihm die Schulbank gedrückt. Er war zudem 20 Jahre Kassier bei der Freiwilligen Feuerwehr. In der Gemeindevertretung wirkte er über vier Wahlperioden. Auch für das kulturelle Leben leistete er sehr viel, besonders im Rahmen der „Liedertafel“ (= Chormeister).

1926, Ignaz Huber
Bürgermeister

Aus der Ortschronik: „Herr Huber war von 1894 bis 1903 Gemeindeausschuss-Mitglied, von 1903 bis 1919 Gemeinderat, dann Vizebürgermeister und seit 1924 Bürgermeister. Er hat sich all die Jahre uneigennützig in den Dienst der Gemeinde gestellt.“

1931, Johann Maria Gföllner
Diözesanbischof

Er wurde über Antrag von Pfarrer Höltinger, anlässlich seines 70. Geburtstags, geehrt.

1932, Vinzenz Müller
Schulleiter

Herr Direktor Müller war ein richtiger Lehrer, der mit Fleiß, Liebe und Gerechtigkeit seinem Beruf 38 Jahre in Marchtrenk nachgegangen ist.“ Den Titel Direktor erhielt er vom Bundesministerium erst nach der Pensionierung. Er war Leiter des Kirchenchors, Aufsichtsrat in der Raiffeisenkasse, Mitglied der Liedertafel und mehrerer Wohltätigkeitsvereine.

Text: Reinhard Gantner, 2018


"Marchtrenk 1900-1938. Ein kleines Dorf in schwerer Zeit" - Dokumentation einer Ausstellung des Museumsvereins Marchtrenk - Welser Heide vom 20. bis 28. Oktober 2018 im Full Haus Marchtrenk.

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