Wie wird ausgegraben?
Ausgrabungen finden aus Zeitmangel beinahe bei jedem Wetter statt, ob Regen, Schnee, KĂ€lte oder Hitze. Die ArchĂ€ologinnen und ArchĂ€ologen haben deshalb oft so wenig Zeit, da gerade beim Baggern auf Baustellen FundstĂŒcke aus vergangenen Epochen auftauchen. Die archĂ€ologischen Grabungen auf solchen Baustellen können dann meist nicht lange dauern.
Zuallererst wird der mögliche Fundort vermessen. Dann beginnt man mit dem Graben. Oft wird bei Grabungen heute zu Beginn ein Bagger verwendet. Dieser entfernt die oberste Erdschicht. AnschlieĂend werden die einzelnen Erdschichten vorsichtig abgetragen. Immer wieder wird dabei fotografiert und vermessen; auĂerdem werden genaue Zeichnungen angefertigt. Die Forscherinnen und Forscher fĂŒhren sogar ein eigenes Grabungstagebuch, in dem alle Einzelheiten des Arbeitstages genau eingetragen werden. Zum Freilegen benötigen die ArchĂ€ologinnen und ArchĂ€ologen Schaufeln, Spaten und Hacken.
Wenn die Forscherinnen und Forscher auf FundstĂŒcke stoĂen oder die Ăberreste einer Anlage zu erkennen sind, werden diese mit Pinsel, Spachtel, Maurer- und Spitzkelle sowie anderen Feinwerkzeugen freigelegt (In der ArchĂ€ologie heiĂt das âfreiputzenâ.). Die ArchĂ€ologinnen und ArchĂ€ologen arbeiten dann sogar mit feinen Sieben, um jeden noch so kleinen Gegenstand (kleine Schmucksteine, Pflanzenreste, kleine Knochen, FischgrĂ€ten âŠ) in der Erde finden zu können.
AnschlieĂend wird das Gebiet wiederum genau vermessen (In der ArchĂ€ologie nennt man das âeinmessenâ.), fotografiert, genau beschrieben, abgezeichnet und in kleinere Felder, die so genannten Quadranten, eingeteilt. Jedes dieser freigelegten Felder bekommt einen Namen oder eine Nummer. Das Anfertigen all dieser Aufzeichnungen nennt man Dokumentation. Diese ist besonders wichtig, denn nur so kann man sich auch noch Jahre nach der Ausgrabung Gedanken darĂŒber machen und die Funde deuten und zuordnen.
AuĂerdem werden nach einer Ausgrabung die freigelegten Ăberreste, wie Mauern und StraĂen, hĂ€ufig zerstört, da sie neuen HĂ€usern, Tiefgaragen oder Autobahnen weichen mĂŒssen. Daher ist es besonders wichtig, dass die ArchĂ€ologinnen und ArchĂ€ologen vorher PlĂ€ne gezeichnet und Fotos gemacht haben.
Jedes freigelegte FundstĂŒck erhĂ€lt schlieĂlich einen Fundzettel mit dem Vermerk des Fundorts, damit man auch spĂ€ter noch weiĂ, wo etwas gefunden wurde.